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Das Haus Deutsche Eiche wurde im Jahr erbaut, im selben Jahr bestieg der achtzehnjährige Ludwig II. Ab etwa wurde die zweite Stadtmauer Münchens abgerissen, und man begann die Stadt nach Norden hin zu erweitern Reste der Mauer: Isartor, Karlstor, Sendlinger Tor.

Auch das Gebiet des heutigen Gärtnerplatzviertels war durch die Nähe zum Viktualienmarkt, zum Rathaus und den Hauptkirchen interessant. Dennoch begann man erst ab mit der Bebauung, da die Hochwasser der Isar immer wieder die Gegend überfluteten. Durch Uferbefestigung und Stilllegung der meisten Stadtbäche Nebenarme der Isar war dann mehr Sicherheit gegeben.

Erstmalig baute man hier nun Mehrfamilienhäuser in Reihenbauweise, sodass unser Viertel besonders dicht bebaut ist. Das spürt man vor allem im Sommer, wenn die Häuser die Wärme speichern und zum Umland oft hohe Temperaturunterschiede zu verzeichnen sind.

Nachdem Bayern ab wegen der Unterstützung Napoleons in dessen Kriegen zum Königreich geworden war, bekam das Land eine entsprechend aufgeklärte Verfassung, in der das Thema Homosexualität überhaupt nicht vorkam. Dieser Krieg wurde gewonnen, und vor lauter Stolz entstanden überall in Deutschland Deutsche Eichen.

Viele bestehende Lokale wurden nach dem alten germanischen Symbol für Stärke und Ewigkeit umbenannt. Ludwig II. Es ist eine Theorie, dass das Wort »schwul« von diesem militärischen Begriff herrührt. Die Bayern sprachen gern ihr eigenes »Französisch«: »Der Ludwig und seine Schwulischen!

In der Deutschen Eiche verkehrte schon immer ein buntes Völkchen. Ab kam man nun oftmals bereits wegen einer Denunziation ins Gefängnis oder ins KZ, wo Homosexuelle den Rosa Winkel tragen mussten. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg waren es 25 Zimmer, allerdings ohne jeglichen Komfort.

Dieser niedrige Standard hielt sich leider bis in die Neunzigerjahre. Als die neuen Hausherren den Betrieb kauften, waren die Zimmer selbst zu Oktoberfestzeiten nur schwer vermietbar, denn keiner wollte mehr Bad und Toilette mit jemand anderem auf dem Stockwerk teilen. Als Drei-Sterne-Superior-Hotel siegte die Deutsche Eiche als erstes Münchner Hotel in der VOX-Serie »Mein himmlisches Hotel«.

Die damalige Wirtin Ella Reichenbach empörte sich: »So einen Schmarrn, was die da schreiben! Bei mir verkehren 90 Prozent Künstler und 10 Prozent von Frauen enttäuschte Männer! Aber es gab — von den Wirtinnen abgesehen — immer auch schon Frauen, die sich hier wohlfühlten. Viele werden sich noch an Margot Werner, Elisabeth Volkmann, Barbara Valentin oder Donna Summer erinnern, um nur einige von ihnen zu nennen.

Nach dem Krieg war es der Tänzer des Gärtnerplatztheaters Ernst Craemer, der die Faschingstradition der Eiche gründete. Es wurden Parodien mit den beiden Wirtinnen Ella und Tony als Hauptfiguren inszeniert. Unsere Jungs üben dann ihre Art des »Tanzes der Marktweiber« ein — natürlich im Fummel!

In den Sechzigerjahren kam John Cranko, weltberühmter Ballettchoreograf, nach München. Auch er feierte mit seinen Leuten vom Nationaltheater lieber in der Deutschen Eiche. Ab wird die Deutsche Eiche zum »zweiten Wohnzimmer« von Rainer Werner Fassbinder. Von da an werden hier rauschende Filmfeste gefeiert.

In »Satansbraten« und »Lola« kommt die Deutsche Eiche sogar als Location vor. In dieser Wohnung wurde »Deutschland im Herbst« gedreht, ein Film über die Zeit des RAF-Terrors. Auch Freddie Mercury, einst Sänger der Gruppe Queen, lebte in den Achtzigerjahren in München und war gern zu Gast in der Deutschen Eiche.